Villa Harlaching

München

Entwurf und Umbau eines Wohnhauses mit Garten

Nutzung: Wohnen
Leistung: LPH 1 – 9
BGF: 870 m²
NF: 590 m²
Bauzeit: 10/2004 – 2006
Bauherr/AG: privater Bauherr, München

 

Für einen privaten Bauherren sollte sein Elternhaus in Harlaching an der Isar umgebaut, erneuert und erweitert werden. Nach eingehender Bestandsaufnahme und Analyse der örtlichen Situation und der Bausubstanz wurden aufgrund der sich in mehreren Gesprächen mit den Bauherren ergebenen Raumanforderungen unterschiedliche Planungsoptionen für die Vergrößerung des Hauses entwickelt. Diese wurden zusammen mit den Bauherren weiterentwickelt bis eine Variante den Vorzug erhielt und umgesetzt werden sollte.

Das Bauwerk wurde 1927 als Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von ca. 230 m² im Villenviertel München - Harlaching errichtet. Das Bestandsgebäude sollte zu einer modernen Zweifamilien - Villa mit deutlich höherer Wohnfläche von 590 m² umgebaut und erweitert werden. Dabei sollte der bestehende Garten während der Umbauphase erhalten werden.

Mit der Komplettsanierung des Bestandes, der Neugestaltung des Gesamtgrundrisses und der Erweiterung der Flächen sollte die Wohnqualität entscheidend modernen Standards und hochwertigen Ansprüchen angepasst werden. Es entstanden zwei völlig unterschiedliche Einheiten, die, obwohl Wand an Wand gebaut, als eigenständige Villen wahrnehmbar und nutzbar sind.

Das Bestandsgebäude wurde im vorhandenen Gebäudekubus innen komplett neu konzipiert und ausgestattet. Kern- und Prunkstück der modernisierten Villa ist ein architektonisch gestalteter, nutzbarer Innenraum, der sich vom Erdgeschoss bis unter das neu errichtete, angehobene Dach öffnet. Dieser Raum erfüllt die repräsentativen Anforderungen der Bauherren.

Durch die Veränderung des Grundrisses entstanden u.a. ein großzügiges Kaminzimmer sowie zwei voneinander unabhängige Wohn- und Arbeitsbereiche. So konnten Bauherrin und Bauherr jeweils einen Bereich nach ihren ganz persönlichen Vorstellungen verwirklichen. Darüber hinaus wurde die Villa altengerecht ausgebaut, was sowohl bei den Grundrisslösungen als auch in Detaillösungen zum Ausdruck kommt. Ein Fahrstuhl wurde eingebaut, der eine Erschließung aller Ebenen (Dach bis Keller) auch mit einem Rollstuhl erlaubt. Im Keller wurden eine Sauna und ein Weinkeller eingebaut.

Die Fassaden des Gebäudes sind im Vergleich zur inneren Gestaltung des Hauses geradezu zurückhaltend. Das entspricht den Wünschen der Bauherren, die das Elternhaus zumindest optisch erhalten wollten. Dieses kontrastreiche Wechselspiel zwischen Innenraum und äußeren Gestaltung entspricht zudem den Auflagen des geltenden städtebaulichen Denkmalschutzes (Ensembleschutz) der Stadt München für das Viertel Harlaching.

Die zweite Einheit ist bis auf den Kellerbereich ein vollständig heller Neubau, der von Grundriss und Ausstattung her den Anforderungen einer modernen Familie entspricht. Durch die Orientierung des Neubaus wurde eine klare Abgrenzung zum Altbau erreicht. Beide Gartenbereiche sind durch die landschaftsgärtnerische Gestaltung auch visuell komplett voneinander getrennt.